• Allein.

  • Die Gesellschaft überaltert: Niedrige Geburtenraten verbunden mit dem allgemeinen Anstieg der Lebenserwartung haben zu einem Ungleichgewicht in der Bevölkerungsstruktur geführt. Der Mensch in seinem Lebensabend wird so zunehmend zum Ballast für künftige Generationen. Der Spagat zwischen Beruf und Familie zeigt sich auch hier in seiner unbarmherzigen Form und droht viele zu zerreißen. Das Altersheim bleibt dann oft als einzige Lösung – und als Garant für einen Abschied auf Raten. Dabei ist den jungen Menschen nur selten ein Vorwurf zu machen. Wenig Zeit, geringe finanzielle Mittel und oft die Jobsuche fernab der eigentlichen Heimat gestattet den Kindern nicht mehr, die eigenen Eltern auf ihrer letzten Reise zu begleiten. Das Zimmer im Altenheim wird zur Versorgungs- und Fürsorgestätte. Wenige Quadratmeter Raum, einige Erinnerungsstücke aus vergangenen Tagen und der Fernseher stellen die Rahmenbedingungen zwischen den Mahlzeiten – Essen und Trinken als Zeitvertreib und Lebenszweck. Das tägliche Treffen mit den anderen Heimbewohnern, als Gesprächrunde gedacht, verkommt zum Schweigekreis. Selbstbestimmtheit, Verantwortung und Geselligkeit werden eingetauscht in Bevormundung, Inhaltslosigkeit und Isolation.